Unsere nomadisierenden Vorfahren nutzten sie über viele Zehntausende von Jahren.Sie boten Schutz vor den Unbilden der Witterung und vor wilden Tieren.Diese suchten Höhlen jedoch ebenfalls gern auf und so kam es sicherlich häufiger zu Konflikten zwischen Steinzeitjägern und mächtigen Beutegreifern wie Höhlenlöwen und Höhlenbären.
Aber auch kleinere Tiere wie Fledermäuse, Bilche, Waldmäuse, Eulen oder Singvögel - um nur einige zu nennen - nehmen Höhlen unterschiedlicher Art gern an.
Dabei haben sich vor allem Baumhöhlen zu bevorzugten Wohnobjekten gerade auch bei vielen Eulenarten und Singvögeln entwickelt. Im Deutschland der Urzeit gab es sicherlich eine Fülle geeigneter Auswahlobjekte. Wenn nicht in ausgefaulten Höhlen uralter, oft abgestorbener Baumriesen so dann bestimmt in zahlreichen Höhlen, die Spechte wie z.B. der Bunt-oder Schwarzspecht auch in jüngere Bäume gezimmert hatten.
Sicher - uralte Baumriesen gibt es heute kaum noch. Aber Spechte zimmern doch immer noch fleißig Höhlen in Bäume, ja manchmal sogar in wärmegedämmte Hausfassaden. Müssen wir als NABU denn höhlenbewohnenden Tieren überhaupt helfen?
Unsere Antwort ist ein eindeutiges "Ja" - aber doch mit Einschränkungen.
Das Alter unserer Wälder in Deutschland ist nicht sehr hoch.Ein sehr großer Anteil ist erst zwischen 50 und 80 Jahre alt. Ein großer Teil des Altbaumbestandes ist in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg Abholzungen zum Opfer gefallen. Junge Baumbestände weisen aber kaum Höhlen auf - vor allem keine großen Höhlen, wie sie der Schwarzspecht zimmert. Das gilt - mit wenigen Ausnahmen - auch für die Stadtparks und die Neuanpflanzungen im Stadtgebiet von Elmshorn.
Leider lassen auch viele moderne landwirtschaftliche Gebäude kaum noch Unterschlüpfe für Eulen oder Fledermäuse zu. Früher waren gerade sie bevorzugte Standorte. Auch Kirchen verschließen häufig ihre Einflugsluken, so dass die Schleiereule zum Beispeil keinen Einschlupf mehr findet.
Der NABU hat dies seit vielen Jahren zum Anlass genommen, z.B. Nistkästen in unterschiedlicher Form und Größe in und um Elmshorn auszubringen, zu kontrollieren und zu reinigen. Mittlerweile betreuen wir ca. 500 solcher Kästen. Es ist die klassische Form des Vogelschutzes.
Doch es gibt mittlerweile auch warnende Stimmen, die vor einem Zuviel an Meisenkästen warnen.Wenn wir diese regelrecht "züchten" und die Meisenpopulation möglicherweise unnatürlich hoch treiben - nehmen wir dann nicht anderen Insektenfressern, z.B. den spät heimkehrenden Zugvögeln wie Grasmücken, Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper oder Gelbspötter die Nahrung weg?
Dies ist dann auch ein Grund, warum wir das Aufhängen von Nistkästen nicht übertreiben und daher lieber die Standorte für neue Kästen erweitern, statt die Kastenanzahl an begrenzten Orten ständig zu erhöhen.
Auch seitens des Eulenschutzes warnen Fachleute vor einer zu hohen Anzahl von Nisthilfen in einem begrenzten Raum.
Seit einigen Jahren konzentrieren wir uns stärker auf den Bau und die Ausbringung spezieller Nisthilfen z. B. für Schleiereule, Steinkauz, Turmfalke, Eisvogel oder Fledermäuse.