Das Offensether Moor mit dem Horster und Bokelsesser Moor ist Rest einer ehemals ausgedehnten Hochmoorfläche zwischen eiszeitlicher Grundmoräne und alluvialen Ablagerungen am Westrand nördlich von Horst und dem Talraum der Offenau am Ostrand. Das Moorgebiet ist Quellraum für die hier entspringende Offenau, die weiter südlich in Bokholt-Hanredder-Offenau in die Krückau mündet.
Die Zentralfläche des Moores ist um 1880 kultiviert und zu Weidegrünland umgewandelt worden.Das einst lebende und intakte Hochmoor wurde somit zerstört. Seine typischen Bewohner verloren ihren Lebensraum.
Die heute noch vorhandenen Restflächen am Ost-und Westrand - die ehemaligen Randgehänge des Hochmoores - weisen überwiegend Birkenwuchs auf, der im Offensether- und Bokelsesser Moor mit einzelnen Kiefern durchwachsen ist. Im Horster Moor wurden Aufforstungen mit Lärchen, Fichten und Kiefern vorgenommen, so dass diese Parzellen heute eher Waldcharakter aufweisen.
Der NABU führte in den 1970er Jahren erste Untersuchungen zur Vogelwelt der östlich gelegenen Moorteile durch. Es folgten zaghafte Versuche, das Oberflächenwasser im Moor zurückzuhalten, denn auch diese Moorreste wurden damals noch intensiv entwässert. Auch privater Torfabbau erfolgte noch zweitweise.
In den 1980er Jahren konnten dann - vor allem durch die Initiative des NABU Barmstedt - erste Parzellenankäufe getätigt werden und erste Entkusselungs- und Anstaumaßnahmen folgten. Dieser Prozess setzt sich bis heute fort, so dass inzwischen erhebliche Teile des Offensether Moores entkusselt und wieder vernässt werden konnten. Ab 2003 konnten sogar wieder Kraniche im Gebiet beobachtet werden. In 2005 bestand Brutverdacht. Bis 2012 sind es bereits vier Paare, die sich in den renaturierten Moorbereichen angesiedelt haben.
Dies alles konnte nur gelingen durch den beharrlichen und engagierten Einsatz des NABU - vor allem des NABU Barmstedt - der bei seinen Arbeiten auch Unterstützung durch den Kreis Pinneberg und die Stiftung Naturschutz erhielt. Bei der praktischen Arbeit erfährt er große Hilfe durch die örtliche Jägerschaft.
Inzwischen hat sich ein örtlicher Moorverein dieses Moores angenommen, um gemeinsam mit dem NABU auch zukünftig den Prozess der allmählichen Renaturierung fortzusetzen. Dem Moorverein gelang es zudem in 2012 eine gut 12 ha große Fläche im westlich gelegenen Horster Moor aufzukaufen und für den Naturschutz zu sichern.
Grünland auf entwässertem ehemaligen Hochmoor - heute noch vereinzelt Heimat von Kiebitz, Bekassine, Brachvogel, Feldlerche und Wiesenpieper. Schwarzkehlchen und Neuntöter besiedeln Buschsäume und Randstrukturen.
In manchen Jahren erscheinen Wachtel, Wachtelkönig und Wiesenweihe.Der Moorfrosch laicht in den Randgräben.